Bezeichnet das Absterben der Herzmuskelzellen nach einer ca. 20 minütigen Unterbrechung der Sauerstoffversorgung. Hierbei handelt es sich um ein akutes und lebensbedrohliches Ereignis mit starken Schmerzen in der Brust, welche in den linken Arm, Hals, Rücken oder in den Kiefer ausstrahlen können. Begleitet wird diese Symptomatik oft von Kaltschweißigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Abgrenzend zur Angina pectoris (zeitlich begrenzte Minderversorgung des Herzmuskels) sterben die Herzmuskelzellen bei einem Herzinfarkt stets ab. Der Sauerstoffmangel bei der Angina pectoris bzw. die Unterbrechung der Sauerstoffversorgung bei dem Herzinfarkt erfolgt in der Regel durch Blutgerinnsel oder durch arteriosklerotisch veränderte Koronargefäße also durch Arterienverkalkung der versorgenden Herzkranzgefäße.
Durch den Sauerstoffmangel bzw. das Absterben der Herzmuskelzellen kommt es häufig zu tödlich verlaufenden Herzrhythmusstörungen wie dem Kammerflimmern. Der zugrunde gegangene Herzmuskel ist nicht zur Regeneration fähig, was abhängig von der Schwere des Herzinfarktes zu einer Herzschwäche führen kann. Der Herzinfarkt ist nach wie vor der Killer Nr. 1 in den Industrienationen wie auch Deutschland. Es gibt ca. 300 neue Herzinfarkte pro Jahr auf 100.000 Personen. Klassische Risikofaktoren sind Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck (Hypertonus), Rauchen, hohe Blutfettwerte wie Cholesterin und Triglyceride, Diabetes mellitus, familiäre Belastung, Stress und Alkoholmissbrauch.